Unsere aktuellen Termine (2025): 05.-06.07.2025; 14.09.2025; 20.09.2025; 04.-05.10.2025 Außerhalb der Veranstaltungen: vom 19.04.2025 bis 25.10.2025 samstags von 10:00-17:00 Uhr. Weitere Informationen gibt es hier.
05.-06.07.2025: Sommerdampf
Aktuelles
25.05.2025: Neue Schwergewichte im Historischen Lokschuppen
Eigentlich sollte es ein ruhiger Mai 2025 werden, nachdem wir unsere Veranstaltung "Frühjahrsdampf" absolviert hatten. Aber meistens kommt es doch anders als geplant. Heute freuen wir uns über zwei schwergewichtige Neuzugänge im Museum und größere Arbeiten entlang unseres Museumsgleises zum Bahnhof. Beim ersten neuen Exponat handelt es sich um die Elektrolokomotive 142 118, die Mitte der 1960er Jahre von LEW - Lokomotivbau Elektrotechnische Werke "Hans Beimler" (Hennigsdorf) gebaut wurde. Sie wurde von der Deutschen Reichsbahn im Mai 1967 in Betrieb genommen und in Halle stationiert. Sie war im Personen- und Güterzugverkehr eingesetzt, bis sie 1994 ausgemustert wurde. Da sie noch ziemlich rüstig war, wurde die Lok 1995 in die Schweiz verkauft und dort bis 2003 vorwiegend im Güterverkehr eingesetzt. Da die Topographie dort ja bekanntermaßen ziemlich steil ist, adaptierte man sie auf die herrschenden Gegebenheiten. Die größte Veränderung bestand im Einbau einer elektrischen Widerstandsbremse, die auf Gefällestrecken zum Einsatz kommt, wenn die Fahrmotoren als elektrische Generatoren arbeiten. Dadurch wird die herkömmliche Bremse, bei der Bremsklötze auf die Räder wirken, geschont und der Verschleiß daran nimmt deutlich ab. Äußeres Erkennungsmerkmal dieses Umbaus ist, dass ein Stromabnehmer entfernt wurde und stattdessen elektrische Widerstände auf dem Dach montiert wurden. Im beigefügten Bild sind das die Strukturen auf der rechten Dachhälfte.
2003 kehrte die Lok zurück nach Deutschland und wurde von der Westfälischen Almetalbahn auf Strecken der DB AG eingesetzt, ebenfalls im Güterverkehr. Seit 2009 gehört die Lok der ENON Gruppe, zu der auch die Eisenbahngesellschaft Potsdam gehört. Im Jahr 2022 wurde die Lok nach Ablauf der Untersuchungsfristen abgestellt. Da im Moment kein Bedarf für ihren weiteren Einsatz besteht, wurde uns die Lok als Ausstellungsobjekt im Historischen Lokschuppen Wittenberge zur Verfügung gestellt. Wir sagen vielen Dank für dieses neue und interessante Ausstellungsobjekt. Der gleichen Lokomotivfabrik wie die 142 119 entstammt auch unser zweiter Neuzugang. Es handelt sich auch um eine elektrische Lokomotive, allerdings im Kleinformat. Sie bezieht ihre Energie nicht aus der Oberleitung, sondern aus Batterien. Aus diesem Grund wird die Baureihe auch als Akkumulator Schleppfahrzeug (ASF) bezeichnet. Unseres trug zunächst die Nummer 126, als die Deutsche Reichsbahn es fabrikneu an das Bahnbetriebswerk Wittenberge auslieferte.
Nach Schließung des Werkes wurde es in den 2000er Jahren an die Eisenbahngesellschaft Potsdam verkauft, die es schließlich nach Rügen brachte. Seit DDR-Zeiten gab es von dort aus bis zum Jahr 2016 eine Eisenbahn-Fährverbindung nach Litauen (Klaipeda), u.a. weil die Sowjetunion ihrem Bündnisgenossen Polen nicht so ganz vertraute und kritische oder strategische Güter lieber nicht per Bahn durch Polen transportieren lassen wollte. In Mukran wurden seinerzeit sowjetische Güterwagen, die zuhause auf der Breitspur fahren, auf europäische Normalspur bzw. umgekehrt umgespurt, damit sie auf europäischen Gleisen fahren konnten. Für den Verschub der Wagen innerhalb der Umspuranlage wurde unser ASF genutzt. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt übrigens stattliche 6 km/h. Da die sowjetischen Wagen nur über ein zentrale Mittelpufferkupplung verfügen und nicht über die bei uns üblichen Puffer, Kupplungshaken und Kuppelketten, wurde unser ASF auf einer Fahrzeugseite mit solch einer Mittelpufferkupplung ausgerüstet. Über diese verfügt es heute noch und ist damit ziemlich einzigartig.
Leider ist das ASF derzeit nicht betriebsfähig, weil die Fahrzeugbatterien im Laufe der Jahre ziemlich gelitten haben und teilweise erneuert werden müssten. Aus diesem Grund und mangels Bedarf hat uns die Eisenbahngesellschaft Potsdam das Fahrzeug als Dauerleihgabe übergeben. Auch dafür herzlichen Dank! Nun werfen wir noch einen Blick auf unser Museumsgleis außerhalb des eigentlichen Museumsgeländes, das von unserem Stellwerk Wm zum Wittenberger Hauptbahnhof führt. Entlang dieses Gleises finden derzeit größere Bauarbeiten in Vorbereitung der Landesgartenschau statt, die im Jahr 2027 in Wittenberge ausgerichtet werden wird.
Der am Ende dieses Gleises gelegene Bahnhof wird übrigens derzeit auch grundlegend saniert. Er soll im ersten Halbjahr 2026 fertiggestellt werden. Erfreulicherweise wird es dort auch wieder eine "Mobilitätszentrale" mit Fahrkartenschalter geben. Außerdem werden das Jobcenter, das Technologiezentrum bzw. die Wirtschaftsförderung und die Deutsche Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung dort Räume beziehen. Wir freuen uns schon auf die Eröffnung, weil die Bahn in Wittenberge dadurch ein weiteres markantes Gesicht zurückerhält und der imposante Bahnhof im Gegensatz zu manch anderer Stadt wieder in neuem Glanz erstrahlen wird.
07.05.2025: Rückblick auf den Frühjahrsdampf 2025
Am vergangenen Wochenende haben rund 1.500 Gäste die Gelegenheit genutzt und uns bei unserem „Frühjahrsdampf 2025“ besucht. Wir freuen uns über die Besucherzahl, die trotz des kühlen und nassen Sonntags ziemlich hoch ausgefallen ist. Wir danken allen Besuchern für ihr Kommen. Wir hatten auch einiges zu bieten. So standen die 86 1744 der Press-Gruppe und unsere Dampflok Emma abwechselnd für Führerstandsmitfahrten zur Verfügung. Außerdem gab es wieder die beliebten Rundfahrten durchs Gelände mit unserem kleinen Museumszug, der von der Drehscheibe bis zur südlichen Grundstücksgrenze verkehrte, dort die Fahrtrichtung wechselt und zum Hauptbahnhof fuhr. Von dort aus nahm der die Gleisverbindung am Lokschuppen der Eisenbahngesellschaft Potsdam vorbei zurück zur Drehscheibe. Wer selbst Hand anlegen wollte, konnte das bei unseren Draisinenfahrten oder beim Stellen der Weichen auf unserem Stellwerk „Wm“ tun. Viele Besucher informierten sich auch über den Fortschritt der Kesseluntersuchung unserer Dampflok 50 3570, deren Führerstand wir begehbar gemacht hatten. Wer einmal sehen wollte, wie so eine Dampflok von unten aussieht, konnte die Untersuchungsgrube unter unserer Dampflok 50 3624 begehen. Das Tragen eines Helms war dabei natürlich Pflicht für die Erwachsenen und Spaß für die Kinder. Unser Dank gilt allen, die uns bei der Veranstaltung unterstützt haben. Neben der bereits erwähnten Press-Gruppe halfen die Freiwillige Feuerwehr mit ihrer Erbsensuppe (die beste Erbsensuppe, die man sich vorstellen kann), Benny und seine Kollegen am Grill (immer wieder ein Genuss) und natürlich unsere eigenen Kolleginnen und den Angehörigen, die wieder für leckeren Kuchen sorgten. Wir danken auch nochmal ausdrücklich unseren beiden Transportpolizisten vom Museumsstellwerk Pritzwalk für ihr Kommen mit ihrem originalgetreuen Dienstfahrzeug. Toll übrigens, dass Ihr erst vor ein paar Tagen Euer eigenes Museum eröffnet habt (https://www.stellwerk-pritzwalk.de) ! Wir danken auch allen Besuchern, die uns ihre Anteilnahme am Tod unseres langjährigen Kollegen und Gründungsmitglied des Vereins, Klaus-Peter Müller, ausgesprochen haben. Wir erinnerten an ihn mit Trauerbändern mit der Aufschrift „Danke, Klaus-Peter!“ an diversen Fahrzeugen. Wir sind mit der Veranstaltung sehr zufrieden, weil auch unsere Gäste es waren, die Technik funktionierte und es weder kleine noch große Unfälle gegeben hat. Wir freuen uns schon auf die nächste Veranstaltung Anfang Juli 2025.
20.04.2025: Frühjahrsdampf im Historischen Lokschuppen Wittenberge
„100 Jahre Dampflok Emma“ heißt es in diesem Jahr im Historischen Lokschuppen Wittenberge und die Dampflokfreunde sind stolz darauf, ihren Besuchern die kleine schwarz-rot-grüne Lok in Betrieb vorführen zu können. Anlass hierfür ist die Veranstaltung Frühjahrsdampf am 3. und 4. Mai 2025, bei der Emma sich auf zahlreiche Besucher aus nah und fern freut. Als besondere Gratulantin wird auch eine Dampflok der Baureihe 86 vor Ort sein, die der Press-Gruppe gehört. Einige Gäste werden sie vielleicht aus ihrem letzten Sommerurlaub auf Rügen und Usedom kennen. Beide Loks werden samstags zwischen 10 und 17 Uhr um die Wette dampfen, sonntags zwischen 10 und 16 Uhr. Besucher können sie dann nicht nur von außen bestaunen, sondern auch auf dem Führerstand mitfahren. Auch ihre Schwestern, die Dieselloks des Museums, freuen sich schon auf Besucher. Hier bieten freundliche Mitarbeiter des Museums seltene Blicke in die Maschinenräume und die Führerstände. Sehenswert ist auch das Stellwerk des Museums, von dem etliche Weichen und Signale im Museumsgelände gestellt werden. Die Bahnfreunde bieten außerdem Rundfahrten im historischen Reisezugwagen der vorletzten Jahrhundertwende durch das Gelände an. Wer selbst für den Antrieb arbeiten möchte, der kann das auf einer Draisine erleben. Hunger und Durst können selbstverständlich vor Ort gestillt werden. Highlight jeden Tages werden die Fahrzeugparaden sein, die gegen 14:00 Uhr stattfinden. Dabei werden diverse funktionsfähige Exponate des Museums in Aktion gezeigt. Eintrittskarten gibt es vor Ort zum Preis von € 8,- (Erwachsene) / 4,- (Kinder) / 20,- (Familien). Kostenlose Parkplätze stehen im Bahnhofsumfeld zur Verfügung. Wittenberge ist auch gut per Bahn zu erreichen, im Zweistundentakt in und aus Richtung Hamburg, Magdeburg und Pritzwalk sowie stündlich von und nach Berlin. Der Historische Lokschuppen ist fußläufig in wenigen Minuten vom Bahnhof zu erreichen.
13.04.2025: Neues aus dem Lokschuppen
Liebe Freunde unseres Museums, liebe Gäste, den heutigen Newsletter müssen wir mit einer traurigen Nachricht beginnen, die uns Vereinsmitglieder alle sehr erschüttert hat. Unser langjähriger Vereinskollege und Mitbegründer unseres Vereins, besser gesagt, der Initiator unserer ganzen Bemühungen, Klaus-Peter Müller, ist am vergangenen Wochenende im Alter von 82 Jahren verstorben. Klaus-Peter hinterlässt eine große Lücke in unseren Reihen, denn er hat den Verein mit Tatkraft, Entschlossenheit und einem riesigen Netzwerk unterstützt und uns über so manch dunkle Stunden gerettet. Wir sagen „Danke, Klaus-Peter!“ für alles. Wir werden die Erinnerung an Dich in unseren Herzen bei uns tragen und Dein Werk fortsetzen. Bei unserem Frühjahrsdampf am 3. und 4. Mai 2025 werden gebührend an Klaus-Peter Müller erinnern. Trotz der Trauer freuen wir uns natürlich auf die Veranstaltung. Sie gibt Ihnen und uns wieder die Möglichkeit, uns jede Menge Dampf um die Nase wehen zu lassen. Nicht nur wird unsere nun 100-jährige Dampflok „Emma“ in Betrieb zu erleben sein. Wir bemühen uns auch um eine betriebsfähige Dampflokomotive der Baureihe 86 der PRESS-Gruppe, die Sie möglicherweise schon einmal bei Ihrem letzten Sommerurlaub auf Rügen oder Usedom gesehen haben. Die Dampfloks und einige Dieselloks stehen bei der Veranstaltung nicht nur zum Ansehen bereit. Auch bieten wir Führerstandsmitfahrten auf ihnen an. Ein tolles Erlebnis! Einzelheiten zu den Öffnungszeiten und anderen Rahmenbedingungen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Plakat. Wenn Sie uns helfen möchten, drucken Sie doch gerne das Plakat aus und hängen es an öffentlichen Stellen (z.B. an der Pinnwand im Supermarkt) auf, damit möglichst viele Menschen von unserer Veranstaltung erfahren.
Unsere eigene Dampflok 50 3570 befindet sich gerade noch „in Behandlung“. Ihr wurden ja – wir berichteten schon darüber – alle Rohre aus dem Kessel gezogen, damit sie durch neue ersetzt werden können. Inzwischen hat die Kesselinstandsetzung weitere Fortschritte gemacht. Hier wurden die Rohrwände geschliffen. Das sind die metallenen Wände im Kessel, zwischen denen die Rohre verlaufen. Die Öffnungen, welche die Rohre aufnehmen, müssen tatsächlich kreisrund sein, damit die neuen Rohre tatsächlich druckdicht eingebaut werden können.
Auch an unserer Diesellok der Baureihe 114 wurde gearbeitet. Hier haben die Kollegen den sogenannten Spaltfilter gereinigt. Das ist eine Einrichtung, die metallische Verunreinigungen aus dem Motoröl filtert. So ein Spaltfilter besteht aus mehreren Hundert Lagen dünner Bleche, zwischen denen das Motoröl hindurchgedrückt wird und die die Verunreinigungen auffangen.
Auch im Gelände ging es weiter, denn wir möchten es möglichst gut bis zum Saisonstart des Museums am Ostersamstag für unsere Besucher vorbereiten. Hierzu haben einige Kollegen historische Warnschilder aufgestellt, die Sie, liebe Besucher des Museums, an unübersichtlichen Stellen erinnern sollen, dass auf den nahegelegenen Gleisen Eisenbahnfahrzeuge verkehren können. Sicherheit ist eben heute auch immer ein Thema und wir müssen auf jeden Fall ausschließen, dass es zu ungewollten Kontakten zwischen Menschen und Maschinen kommt.
Zum Thema Sicherheit trägt auch die Neugestaltung des Bahnüberganges bei, der vom Pförtnergebäude zum Lokschuppen führt. Wir bemühen uns, die Pflasterarbeiten bis zum Ostersamstag abzuschließen, damit Sie das Museum bequem erreichen können.
Sollte die Baustelle am nächsten Wochenende noch bestehen, bitten wir um entsprechende Vorsicht. Ein Zugang zum Museum wird aber auf jeden Fall möglich sein. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und sind vom kommenden Samstag wieder jeden Samstag bis Oktober für Sie da. Nicht vergessen: Frühjahrsdampf am 3./4. Mai 2025!
12.03.2025: Wir arbeiten am Kessel unserer Dampflok 50 3570
An den vergangenen Wochenenden widmeten wir uns mit Hochdruck den Arbeiten am Kessel unserer Dampflok 50 3570. Wie schon berichtet, sollten alle darin befindlichen Rohre ausgebaut und durch neue ersetzt werden. Diese Arbeit ist langwierig und dreckig und so freuen wir uns, dass diese Arbeiten nun abgeschlossen sind. Die heutigen Bilder zeigen einige Schnappschüsse von den Arbeiten. Zunächst ging es darum, die Rohre aus ihrer Verankerung zu lösen und dann aus dem Inneren des Kessels zu ziehen. Das kostet nicht nur Arbeit und Schweiß, sondern auch jede Menge Sauerstoff und Acetylen für die Schweißbrenner. Zu bedenken ist, dass die Rohre ziemlich schwer und unhandlich sind. Sie wiegen zwischen 40 und 80 Kilogramm, je nach Durchmesser. Man muss also schon bei Kräften sein, um die Arbeit zu absolvieren. Dafür schmeckt das Getränk zum Abschluss umso besser und man braucht nachher garantiert nicht mehr ins Fitness Studio.
Auch an unserem Wagen 197 805 wurde weiter an der Inneneinrichtung gearbeitet. Nun sind die Wandisolierungen und Verkleidungen fertig gestellt und werden lackiert. Darin orientieren wir uns an der historischen Farbgebung. Das Fensterband erhält mehrere Lagen im hellgrünen Farbton, der auch einen Anteil beige enthält. Nachdem die Farbe getrocknet ist, werden Holzleisten angebracht, welche die Fugen zwischen den Wandpanelen verdecken.
Wir möchten jetzt schon auf den Beginn unserer Museumssaison hinweisen. Der Historische Lokschuppen Wittenberge wird regelmäßig samstags ab Karsamstag (19.4.) bis Ende Oktober geöffnet sein. Am 3. und 4. Mai findet unser Frühjahrsdampf statt. Dabei wird die nun 100-jährige Dampflok Emma in Betrieb sein. Wir bemühen uns auch um Ersatz für unsere Dampflok 50 3570, die aller Voraussicht nach bis Mai noch nicht fertiggestellt sein wird. Freuen Sie sich aber trotzdem schon auf die Veranstaltung, es wird mächtig dampfen.